Bei einer ketogenen Ernährung werden vom Körper sogenannte Ketonkörper gebildet. Dies geschieht vor allem in katabolen Stoffwechsellagen, also Hunger, Reduktionsdiäten oder kohlenhydratarmer Ernährung. Dann, wenn dem Körper keine Glucose mehr zur Verfügung steht. Ketonkörper sind beim Abbau von Fett entstehende Substanzen. Folglich werden sie gebildet, wenn sich der Körper im Fettstoffwechsel befindet.
Ketonkörper werden gebildet um die Energiegewinnung (für Gehirn und Muskeln) zu gewährleisten. Sie werden, wie erwähnt, gebildet aus der aufgenommenen Nahrung und Körperfett. Überschüssige Ketone scheidet der Körper über den Urin aus.
Unser Körper ist durch die Art unserer Ernährung nicht mehr daran gewöhnt, Ketonkörper zu bilden. Er muss dies sozusagen wieder lernen. Es müssen im Stoffwechsel erst einige Enzyme gebildet werden. Im Normalfall dauert es ca. 48 Stunden bis sich unser Körper auf Fettverbrennung umgestellt hat. Dies ist allerdings ein flexibler Wert und von Körper zu Körper unterschiedlich. In der Zeit der Umstellung kann es sein, dass unser Körper mit Schlappheit, Kopfschmerz, Müdigkeit oder Schwäche reagiert. Die nennt man "Low Carb Flu" (wenig-Kohlenhydrate-Grippe).
Ketose ist etwas anderes als Ketoazidose. Dabei handelt es sich um eine Übersäuerung des Körpers und diese ist gesundheitsschädlich. Ketoazidose tritt auf, wenn der Mensch längere Zeit in Ketose ist oder wenn man unter Diabetes Typ 1 leidet.
Man verliert durch eine ketogene Ernährung nicht viel an Muskelmasse, im Vergleich zu anderen Diäten. Das liegt u. a. daran, dass das Fett antikatabol wirkt (Verzuckerung von Muskelgewebe zur Energiegewinnung wird verhindert)
Die ketogene Ernährung wird seit vielen Jahren zum Abnehmen genutzt. Es entstanden daraus verschiedene Diätformen, wie z. B. die Atkins-Diät. Voraussetzung für eine solche Diät ist es, nur eine minimale Menge (unter 30g/Tag) an Kohlenhydraten aufzunehmen. Weiterhin sollte die Ernährung zu 70 % aus Fett bestehen (30 % Eiweiße). Die Reduzierung der Kohlenhydrate führt zu einem niedrigen Insulinspiegel. Folglich kann kein Körperfett eingelagert werden. Desweiteren wird die Verbrennung von Körperfett angekurbelt. Ein ständiges Hungergefühl, wie es bei fettarmen Diäten der Fall ist, bekommt man bei der ketogenen Diät nicht.
Ob der Zustand der Ketose auf Dauer ungesund ist, führt bei Forschern zu heftigen Diskussionen. Es gibt hierfür bisher keine Langzeitstudien. Festgestellt konnte derzeit nur werden, dass bei mehreren Wochen ketogener Ernährung, sich der Gesundheitszustand verbessern kann.
positive Aspekte der Ketose
Eine ketogene Ernährung löst keine Fressattacken aus. Ketonkörper haben einen hungerstillenden Effekt. Desweiteren hat die vermehrte Aufnahme fettreicher Nahrung eine längere Verweildauer im Magen als Folge. Dies bremst ebenfalls das Hungergefühl.
Die Cholesterinwerte verändern sich dahingehend, dass das (schlechte) LDL Cholesterin sinkt und das (positive) HDL Cholesterin steigt.
Die Blutzuckerwerte verbessern sich. Ketonkörper halten den Blutzuckerspiegel konstant und es werden ja fast keine Kohlenhydrate über die Ernährung zugeführt, die diesen konstanten Zustand verändern.
Positive Wirkung auf den Hormonhaushalt. Es wird vermehrt das Wachtumshormon STH ausgeschüttet. Der Insulinspiegel sinkt. Der Glucagonspiegel steigt. (nähere Infos siehe Post "Unser Körper -Gegenspieler von Insulin-")
Um zu messen, ob der Körper sich in Ketose befindet, gibt es Teststreifen in der Apotheke zum Kauf.
Ob es erstrebenswert erscheint, den Körper in einen ketogenen Zustand zu bringen um Gewicht zu verlieren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Eine Reduzierung der Kohlenhydratzufuhr auf ca. 80g/Tag sichert auch eine Reduktion des Körperfettes, ohne in Ketose zu gelangen. Für schnelle Gewichtsabnahmen hat sich eine ketogene Diät allerdings etabliert.
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