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Freitag, 10. Mai 2013

Unser Körper -Insulin-


Insulin ist ein Hormon. Es wird in den Beta-Zellen der Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet und auch dort gespeichert (rund 10 Milligramm sind immer vorrätig). Es ist das einzige Hormon, das den Blutzuckerspiegel senken kann.



Der Blutzuckerspiegel steigt vor allem nach dem Essen von kohlenhydratreichen Mahlzeiten an. Alle 3 - 6 Minuten wird Insulin in unserem Körper freigegeben, bis der Blutzuckerspiegel wieder Normalwerte aufweißt. Dies dauert ca. 2 Stunden. Solange braucht das Insulin um die Glucose aus dem Blut wegzuräumen.  Einen schwachen Reiz auf die Insulinausschüttung haben Fettsäuren und Aminosäuren.

Der wichtigste Reiz für unseren Körper, Insulin ins Blut abzugeben, ist ein steigender Blutzuckerspiegel (ab ca. 4 mmol Glucose/l Blut). Gleichzeitig wird von den Beta-Zellen wieder neues Insulin gebildet um das Depot schnell wieder aufzufüllen.

Über das Blut gelangt das Insulin zuerst in die Leber. Diese verbraucht einen großen Teil des Insulins, da dort ein Teil der Glucose (siehe Post Kohlenhydrate) gespeichert wird.

Dann geht die Reise weiter. Insulin hat im Körper die Funktion eines Schlüssels für die Zellen (Insulinrezeptoren auf der Oberfläche der Zellen). Es schleust Glucose in die Muskel- und Fettzellen. In den Fettzellen wird die Glucose in Depotfett umgewandelt und gespeichert. In den Muskelzellen wird die Glucose zur Energiegewinnung verbrannt. So wird der Glucosespiegel im Blut gesenkt.

Wie bereits erwähnt, kennen wir nur ein Hormon, welches den Blutzuckerspiegel senkt - Insulin. Im Gegensatz dazu haben wir mehrere Hormone, die den Zucker erhöhen können. Zum Beispiel Cortison, das Wachtumshormon, Epinephrin und Glucagon.

Wenn der Blutzuckerspiegel steigt, reagiert unser Körper sofort. Er setzt jede Menge Insulin frei, um mit der Zuckerattacke fertig zu werden. Das bedeutet Stress für den Körper. Wenn der Blutzuckerspiegel sinkt (durch Insulin), sinkt er bis er unter dem Normalwert ist. Die Folge ist eine Unterzuckerung. Dann werden die Hormone freigesetzt, welche den Blutzuckerspiegel wieder erhöhen. Das bedeutet für den Körper noch mehr Stress. Dadurch wird Epinephrin freigesetzt. Es sorgt dafür, dass man nervös wird, die Hände zittern, wir wieder Hunger haben und das Gehirn förmlich nach Zucker schreit. Dadurch entsteht Heißhunger. Wird dieser durch Kohlenhydrate befriedigt, beginnt das Ganze von vorne. Die Bauchspeicheldrüse wird mehr Insulin ausschütten, der Zuckerspiegel im Blut fällt. Die Gegenspielerhormone werden freigesetzt, wir bekommen Heißhunger, essen etwas.......

Sie klimmt die Blutzuckerkurve erst in astronomische Höhen um dann ins tiefe Tal zu fallen. Unser Körper hält das nicht lange aus und schüttet ständig Cortison aus.

Geschieht dieser Vorgang immer wieder, kann sich dadurch eine Insulinresistenz entwickeln. Unsere Zellen reagieren nicht mehr richtig auf das Schlüsselhormon Insulin. Dadurch schüttet die Bauchspeicheldrüse immer mehr davon aus. Durch Insulinresistenz entstehen viele verschiedene, zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten und der Alterungsprozess wird beschleunigt.

Insulin erfüllt in unserem Körper jedoch eine Reihe weiterer Aufgaben:

Es aktiviert in den Muskeln und in der Leber Enzyme, die Glucose in Glycogen umwandeln.

In den Fettzellen regt es Enzyme an, die Glucose in Fett umwandeln.

Es unterdrückt den Abbau von Fett.

Es fördert das Wachstum und wird deshalb als aufbauendes Hormon bezeichnet.

Es transportiert Aminosäuren in die Zellen und speichert es dort.

Es fördert die Versorgung mit Mineralstoffen.

Insulin stimuliert das Zellwachstum und die Zellteilung (auch das von krankhaft veränderten Zellen).

Insulin ist für unseren Körper lebensnotwendig!


In den Hundertjährigen-Studien wird erforscht, warum manche Menschen wesentlich älter werden als andere. Die Menschen stammen aus verschiedenen Kulturen, haben unterschiedliche Lebensgewohnheiten und Lebensweisen (manche rauchten, manche tranken Alkohol, manche machten Sport, etc.). Es wurden keine Zusammenhänge und Übereinstimmungen gefunden, bis auf eine: der einzige gemeinsame Marker für die Lebensspanne ist das Insulin, im Besonderen die Insulinempfindlichkeit. Die Forscher stellten fest, wesentlich älter wurden die Menschen, deren Zellen eine hohe Insulinempfindlichkeit hatten.

Im Gegensatz zu hoher Innsulinempfindlichkeit, führt eine Insulinresistenz zu vielen Krankheiten, wie bereits oben geschrieben. Erwähnen möchte ich hier nur einige davon: hoher Blutzucker (Diabetes), hohe Blutgerinnung (Arteriosklerose), zu viel Harnsäure, hohe Insulinwerte, hohe Blutfette (Fettstoffwechselstörungen), erhöhter Blutdruck, eingeschränkte Gefäßfunktion. Eine Ernährung mit eingeschränkter Kohlenhydratzufuhr entlastet den Stoffwechsel.

Insulin wird auch als Masthormon bezeichnet. In der Tiermast wird es beispielsweise genutzt, um die Tiere schneller fett zu bekommen. Dies wird über die Art der Fütterung erreicht. Die zur Mast bestimmten Tiere bekommen hauptsächlich stärkehaltiges Futter um eine schnelle Gewichtszunahme zu gewährleisten. Insulin fördert die Fetteinlagerung in den Fettzellen und hemmt den Fettabbau. Und dies nicht nur bei den Tieren...

Bewegung senkt den Blutzuckerspiegel. Die Zellen werden sensibler gegenüber Insulin und deshalb muss der Körper nicht so viel davon ausschütten. Folglich erhöht Bewegung die Insulinsensivität.

Eiweisse und Fette verzögern die Magenentleerung wodurch der Blutzucker langsamer ansteigt. Kohlenhydratreiche Lebensmittel, die stark verarbeitet sind, haben eine extrem hohe Wirkung auf den Blutzuckerspiegel.

Je steiler Blutzucker und der Insulinspiegel ansteigen, dest zügiger fallen die Werte anschließend wieder ab. Deshalb sollten Kohlenhydrate niemals ohne Eiweisse gegessen werden.


Um die Blutzuckerwirkung eines Lebensmittels zu beschreiben, wurden zwei Messeinheiten bestimmt. Einmal der glykämische Index (GI) und die glykämische Last (GL).  Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen, haben einen hohen glykämischen Index bzw. eine hohe glykämische Last.

 Als niedriger GI gelten Lebensmittel von einem Wert bis 55, als mittlerer GI Lebensmittel mit einem GI von 56-69 und einen hohen GI haben Lebensmittel ab einem Wert von 70. Doch Vorsicht: bei der Ermittlung des GI wird die Menge der verzehrten Lebensmittel nicht mit einberechnet. Wenn man also mehrere Portionen eines Lebensmittel mit z. B. mittlerem GI isst, wird daraus ganz schnell ein Lebensmittel mit hohem GI.

Da beim GI die Menge der verzehrten Lebensmittel nicht einberechnet wird, hat sich die glykämische Last etabliert. GL = GI x Gramm Kohlenhydrate je Portion / 100.  Als Lebensmittel mit niedrigem GL gelten solche mit einem GL bis 10. Mittlerer GL 11-19 und Lebensmittel mit einer hohen Blutzuckerwirkung haben einen GL ab 20.


Um Gewicht zu verlieren ist es ratsam, den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten. Dadurch wird weniger Insulin ausgeschüttet. Immer wenn der Körper Zucker (Kohlenhydrate) geboten bekommt, wird er diesen zuerst verbrennen. D. h. Insulin wird ausgeschüttet und räumt den Zucker weg. In dieser Zeit ist die Fettverbrennung für einige Stunden unterbunden. Insulin sperrt das Fett in den Zellen ein. Desweiteren verursacht der schnell sinkende Blutzuckerspiegel erneut Heißhunger auf Zucker. Wenn man den Blutzuckerspiegel jedoch auf ziemlich niedrigem Niveau hält, erreicht man eine geringe Fettspeicherrate und Heißhungerattacken entstehen nicht.



Im allgemeinen gelten hierfür folgende Essempfehlungen:

Eine geringe Blutzuckerwirkung hat Eiweiß (Ei, Fisch, Fleisch, Milchprodukte, Nüsse...), stärkefreies Gemüse, zuckerarmes Obst, hochwertige Öle

Eine starke Blutzuckerwirkung haben Vollkornprodukte, Nudeln, Reis, Mais und Kartoffeln

Eine sehr starke Blutzuckerwirkung haben Produkte aus raffiniertem Mehl, Süßwaren und alle stark verarbeiteten Produkte

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