Wie schon erwähnt, habe ich im September 2011 mit meiner Ernährungsumstellung begonnen. Klappte auch super. Das Kochen war einfach, schnell und preislich im Rahmen. Die Gerichte wurden immer schmackhafter. Ich lernte mit den neuen Lebensmitteln umzugehen und begann das Ganze so richtig zu genießen. "Lust statt Frust" so ist mein Essen seit dieser Zeit.
Aber im November gings dann los. Ende November habe ich Geburtstag, dann Nikolaus, Weihnachten, Sylvester, der Geburtstag meines Dad, meiner Oma, meiner Tante, meines Opas... Und das alles zwischen Ende November und Anfang März.
Alles Feiern, bei denen die ganze Familie anwesend war. Feiern, die nicht bei mir zu Hause stattfanden sondern beim Rest der Familie. Und klar gab es dort auch Essen. Omas Lieblingsessen sind panierte Schnitzel. Mein Dad mag Braten in Soße mit Knödeln. Weihnachtsgebäck, Schokonikoläuse.... Oh Hilfe, ich ahnte was da auf mich zukam. Also legte ich die Karten auf den Tisch. "Ähm sorry, ich will ja nicht unhöflich sein aber ich esse nur noch bestimmte Dinge." Ich erklärte, dass ich abnehme und deshalb meine Ernährung geändert habe. Ich versuchte zu erklären, warum kaum noch Kohlenhydrate auf meinem Speiseplan standen, warum ich nur noch bestimmte Fleischsorten esse oder warum ich gerade an dem Tag keinen Salat essen konnte.
"Und nein, ich werde bestimmt wegen einer Feier keine Ausnahme machen. Ja, ich weiß, dass Salat nicht viele Kalorien hat aber heute werde ich keinen essen. Nein, nicht mal einen Keks. Ja, ich glaube Dir, dass sie herrlich schmecken."
Vor dem Gespräch mit meiner Familie hatte ich am meisten bammel. Ich hatte schon Sätze erwartet wie: "Das wird ja eh nix. DU und abnehmen? Da weiß ich jetzt schon, dass es nicht klappt..." Aber es kam nichts in dieser Richtung. Vielleicht mal ein Augen verdrehen aber das habe ich übersehen :-) Darüber bin ich sehr froh. Mit einem Augen verdrehen oder mit einem müden Lächeln kam ich gut klar. Mit Kritik und Vorwürfen wäre es schwer geworden. Das hätte mich ganz ordentlich runter gezogen.
Ich bin standhaft geblieben. Um ehrlich zu sein, ich bin ungeheuer stolz auf mich. Weihnachten und Familienfeste sind ne harte Zeit. Man möchte niemandem auf die Füße treten aber trotzdem sein Ding durchziehen. Aber es wird einfacher. Wenn man es schafft standhaft zu bleiben, gewöhnt sich das Umfeld daran. Heute bietet mir fast niemand mehr einen Kuchen oder ein Lachsbrötchen an. Nein, alle wissen, dass ich den Lachs pur oder mit Ei esse (aber dafür die doppelte Menge). Niemand ist wegen meiner Ernährung auf mich sauer und ich habe deshalb keine Freunde verloren. Jeder hat sich damit arrangiert. Und wenn jemand zu Besuch zu uns kommt, wissen die meisten, dass es hier nur LowCarb gibt. Und wer es nicht weiß, merkt es meist auch nicht. Man kann so herrliche Dinge kochen und backen, dass es ein leichtes ist, Besuch zufrieden zu stellen.
Sylvester gab es zum Beispiel Fondue. Das wird bei uns eh nicht mit Öl gemacht sondern mit Fleischbrühe. Putenfleisch, Hähnchenfleisch und Rindfleisch. Selbstgemachte Dips dazu, selbstgemachte Kräuterscones und schwupps - ein super LowCarb bzw. (damals noch) Dukanessen.
Wenn ich auf Kaffee und Kuchen eingeladen bin, bringe ich immer nen selbstgemachten Kuchen mit. Der Gastgeber freut sich und ich habe auch gleich was zum futtern. Im Restaurant gibt es Steak oder Fisch mit Salat oder Gemüse. Eigentlich alles ganz einfach.
Selbst die Vorweihnachtszeit ist kein Problem. Man kann ja so herrliche Plätzchen ohne Mehl backen. Ein Traum. Sogar meine Kinder finden die super-lecker.
Und Vanillemouse, Schoko-Panna-Cotta, Tiramisu... All das und noch viel mehr gibt es bei mir täglich als Nachtisch. Einfach die Rezepte anpassen, abschmecken und sich wundern wie toll figurbewußtes Essen schmeckt.
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